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Kalligrafie lernen

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Mit Kalligrafie erhält das geschriebene Wort eine kunstvolle Form. Die Handschrift verlässt dabei die Sphäre des bloßen Aufschreibens und dringt in den Bereich der Ästhetik vor. Das formvollendete Aussehen der Buchstaben erhebt die schriftliche Ausdrucksform zur Kunstform. Erfahren Sie, wie Sie Kalligrafie lernen können und welche Utensilien Sie benötigen, um selbst kreativ zu werden.

Über die Schönschrift

Der Begriff „Kalligrafie“ (auch „Kalligraphie“) stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „kallos“ für „schön“ und „graphein“ für „schreiben“ zusammen. Damit ist Kalligrafie also die „Kunst des schönen Schreibens“ und es gehört Übung dazu, um das Fach zu meistern.

Kalligraphie auf Postkarten
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Einsteiger üben sich zunächst einmal in Geduld, bis sie die Buchstaben gezielt und gleichmäßig zu Papier bringen. Dieser Prozess hat aber auch seine Vorzüge: So tief in die Kunst versunken, hat das handschriftliche Gestalten etwas geradezu Meditatives.

Unterschiede zum Handlettering

Mit kalligrafischen Schriftarten lassen sich Grußkarten, Platzkarten und Briefköpfe gestalten. Dasselbe gilt für einen weiteren handschriftlichen Trend: Handlettering. Tatsächlich folgt Handlettering ähnlichen Grundregeln, aber es gibt einen großen Unterschied. Zwar wird bei beiden Hobbys mit der Hand geschrieben, aber der Gestaltungsspielraum ist beim Handlettering größer. Jeder einzelne Buchstabe gilt als Kunstwerk. Auf der anderen Seite gibt es feste kalligrafische Handschriften.

Kaweco Fuellhalter Papierblock A4

Das Ziel: ein einheitliches Schriftbild erzeugen. Einsteiger, die Kalligrafie lernen möchten, greifen zu einem Set mit Federhalter und unterschiedlich breiten Federn. Die Schreibenden bestimmen zusätzlich durch Druck auf das Papier über die Breite von Auf- und Abschwüngen. Ein Handlettering-Set besteht hingegen aus Tuschestiften mit verschiedenen Spitzen. Um die Breite der Linien beim Schreiben zu beeinflussen, dreht man den jeweiligen Stift entsprechend.

Faber-Castell Grip 2011 Kalligrafie-Set

Hingegen ist die Handhaltung beim Kalligrafieren fest. Der Stift ist wie mit der Hand eingegipst und wird stets im selben 45-Grad-Winkel über das Papier geführt. Deshalb ist Handlettering nur ein naher Verwandter der Kalligrafie – nicht aber ein Synonym.

Kalligrafie lernen: Utensilien für Einsteiger

Wer Kalligrafie lernen möchte, benötigt die folgenden Utensilien:

Federhalter: Die speziellen Federhalter erlauben den Austausch der Federspitze. So können Sie die Federstärke auf die jeweilige Schriftart anpassen. Es gibt Federhalter zum Eintauchen mit einem kleinen Tintenreservoir sowie Füllfederhalter, die mit Patrone betrieben werden oder wie ein Kolbenfüller befüllt werden. Zu welchem Schreibgerät Sie greifen, ist eine Frage des Komforts und auch des Geschmacks.

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Feder: Mehrere austauschbare Federn unterschiedlicher Stärke gehören zur Grundausstattung, deren Strichstärke sich dank der flexiblen Spitze durch Druck beeinflussen lässt. Man unterscheidet unter anderem linksgeschrägte Federn, Rechteckplattenfedern und Bandzugfedern. Es kann eine regelrechte Sammelleidenschaft entstehen.

Tinte: Die ideale Wahl für Einsteiger ist fertig gemischte Zeichentusche, oft vertrieben als India Ink, Chinatusche oder Sumi Ink. Sie ist dickflüssiger als herkömmliche Tinte für den Füller und häufig schwarz.

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Papier: Auf regulärem Kopierpapier neigt Zeichentusche zum „Ausbluten“. Die Tinte verläuft auf der rauen Oberfläche. Stattdessen bietet sich glattes Layoutpapier an. Es ist leicht durchsichtig, sodass man ein Blatt Papier mit Hilfslinien unterlegen kann. Alternativ eignet sich Aquarellpapier.

Reinigungsutensilien: Vor und nach der Verwendung reinigen Sie die Feder. Sie benötigen ein Gefäß mit Wasser, ein fusselfreies Tuch sowie Reinigungsalkohol oder Spülmittel. Damit die Freude am neuen Hobby anhält, empfehlen wir von Anfang an auf Qualität zu setzen. Für Einsteiger bieten hochwertige Sets wie Kaweco Kalligrafie den optimalen Start.

Anleitung: Mit Übungsbögen lernen

Für den Einstieg gibt es spezielle Übungsbögen mit Hilfslinien: Die Basislinie, die Oberlinie sowie die Oberlinie für Großbuchstaben und die x-Linie helfen dabei, die richtigen Buchstabenproportionen zu Papier zu bringen. Entweder man legt einen Übungsbogen zur Orientierung unter das zu beschreibende Papier oder nutzt spezielle Hefte beziehungsweise Blöcke zum Üben.

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Zunächst für eine Schriftart entscheiden

Ob Copperplate, Textura oder Fraktur – es gibt viele Schriftarten und die dazu passenden Vorlagen zum Nachzeichnen. Doch nicht jeder möchte zum Lernen die Nase in Übungsbücher stecken. Eine andere Möglichkeit sind Lehrvideos im Internet. Sie zeigen im Detail, wie der Federhalter geführt werden sollte. Die Tutorials lassen sich außerdem jederzeit stoppen oder zurückspulen.

Am besten entscheidet man sich zunächst für eine Schriftart und perfektionieren die Ausführung der Buchstaben, bevor man sich der nächsten widmet.

Generell gilt: Aufstriche (Striche von unten nach oben) führen Sie dünner und mit weniger Drucks aus als Abstriche (Striche von oben nach unten). Mit der Zeit erlangt man seinen ganz persönlichen Schreibrhythmus. Damit die Hand nicht vorschnell ermüdet, sollte man nicht zu kräftig aufdrücken.

Schreiben neu lernen: Klein anfangen

Machen Sie sich zunächst mit Ihren Schreibutensilien vertraut. Nehmen Sie zum Beispiel Ihr Kaweco Kalligrafie Set und zeichnen Sie zunächst einmal nur Striche, dann Kreuze, später Wellen und Bögen und schließlich Kreise. Inzwischen haben Sie ein Gespür für den Federhalter und es geht weiter mit „richtigen“ Buchstaben. Tatsächlich nähert man sich einer Schriftart stets Buchstabe für Buchstabe. Wir empfehlen, mit den zumeist einfacheren Kleinbuchstaben zu beginnen. Dann folgen die geschwungenen Großbuchstaben.

Kaweco PERKEO Kalligrafie Set Blau

Es ist zuweilen etwas eintönig, immer wieder den gleichen Buchstaben aufs Papier zu setzen. Doch tatsächlich geht die Schrift auf diese Weise irgendwann, nachdem Sie ganze Seiten mit dem gleichen Buchstaben gefüllt haben, in Fleisch und Blut über. Dann widmen Sie sich den Feinheiten, das heißt den Abständen zwischen den Buchstaben und einer einheitlichen Neigungslinie.

Tipp: Handschrift im Alltag nutzen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Doch stundenlang mit der Feder üben möchte man eigentlich auch nicht. Nutzen Sie die Schriftarten deshalb so oft es geht im Alltag. Tatsächlich gibt es viele Gelegenheiten, ihre Handschrift zu verbessern.

Handschrift im Alltag nutzen
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Wer noch unsicher ist und die frühen Versuche lieber nicht herzeigt, kann beim Einkaufszettel anfangen. Später verzieren Sie Geschenkanhänger handschriftlich, bevor Sie die Anrede auf einer Grußkarte in kalligrafischer Schrift schreiben. Mit der Zeit wagen Sie sich an immer umfangreichere Projekte und gestalten Werke, die sich sehen lassen können.