Verschiedene Füllfeder
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Die optimale Füllfeder für Ihre Handschrift

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Jede Handschrift ist individuell, jede Füllfeder ebenso. Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten von Federköpfen: runde, gerade und angeschrägte. Wie sich der Füller auf dem Papier verhält, hängt außerdem maßgeblich von der Federbreite ab. Wir zeigen, wie Sie die richtige Federstärke für eine schöne Handschrift finden.

Wie die Federbreite das Schreibgefühl beeinflusst

Die Feder am Füller verbindet die Schreibhand mit dem Papier. Jede Handbewegung und auch der Druck, mit dem Sie schreiben, überträgt sich auf die Federspitze, sodass ein einzigartiges Schriftbild erscheint. Wie sich das Schreiben mit dem Füller dabei für Sie anfühlt, hat viel mit der Federstärke zu tun. Drei Federbreiten bieten die meisten Hersteller von Füllhaltern an:

  1. F – Fein | Fine
  2. B – Breit | Broad / Bold
  3. M – Mittel | Medium

Der Alleskönner unter den Füllfedern ist sicherlich die Federstärke M. Mit einer M-Feder kommen die meisten Menschen zurecht. Sie wird außerdem am häufigsten verkauft und zeichnet sich durch einen kräftigen, gut leserlichen Strich aus. Weitere Federarten, die jedoch nicht immer angeboten werden:

  • EF – Extra Fein | Extra Fine
  • BB – Extra Breit | Extra Broad / Extra Bold
Verschiedene Federstärken
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Unterschiedliche Federbreiten im Überblick

Je nachdem, wie Sie Ihren Füllfederhalter über das Papier führen, passt jedoch womöglich eine andere Federstärke besser zu Ihrer Handschrift.

Grundsätzlich lautet die Faustregel: Je kleiner die geschriebenen Buchstaben, desto feiner sollte die Federstärke sein. Große Handschriften kommen hingegen mit einer breiten Feder am besten zur Geltung.

Die richtige Federstärke hängt aber auch vom Schreibzweck ab.

F und EF für eine filigrane Schrift

Zierliche, eng aneinander gesetzte Buchstaben sorgen für ein filigranes, gleichmäßiges Schriftbild. Damit es leserlich bleibt, empfiehlt sich eine feine Federbreite. Denn mit einer zu breiten Füllfeder würden die Buchstaben ineinandergreifen, sodass sich das Geschriebene kaum noch entziffern ließe.

Da es jedoch für die unterschiedlichen Federbreiten keine Norm gibt, gleicht eine feine Füllfeder nicht zwingend der anderen. Selbst innerhalb derselben Marke kann es zu sichtbaren Unterschieden zwischen verschiedenen Modellen kommen. Wenn Sie eine besonders filigrane Schrift haben, lohnt es sich außerdem, einmal eine EF-, eine extra feine, Feder auszuprobieren.

Brief mit Füller
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B und BB für eine große Schrift

Große Handschriften mit großzügigen Ober-, Mittel- und Unterlängen können geradezu virtuos wirken, sofern Sie die passende Federstärke wählen. Mit einer zu feinen Federspitze erscheint das Geschriebene andernfalls schnell unsauber. Außerdem kann die falsche Füllfeder das Schreibvergnügen dämpfen und sich leicht kratzig anfühlen. Mit einer breiteren Feder stimmen hingegen die Proportionen, wenn Sie eher groß schreiben.

Edle Füllfedern zum Unterschreiben

Füllfederhalter mit breiter bis extra breiter Federspitze bieten sich zum Unterschreiben an. Denn auch wenn im beruflichen Alltag inzwischen mehr getippt als geschrieben wird, geht im Büro das Handschriftliche nicht ganz verloren, wenn es darum geht, Dokumente gegenzuzeichnen. Manche Menschen besitzen ein Schreibgerät, das ausschließlich für Unterschriften bestimmt ist. Dieser Stift kann ein Kugelschreiber sein, edler ist aber ein Füllfederhalter.

Die passende Federstärke hängt von Ihrer Unterschrift ab. Im Gegensatz zu Notizen und anderen handschriftlichen Aufzeichnungen geben die meisten Menschen der Unterschrift mehr Raum. Sie setzen schwungvolle Auf- und Abstriche auf das Papier und holen zuweilen zu kunstvollen Schnörkeln aus. Eine B-Füllfeder verleiht dem raumgreifenden Schriftbild die passenden Proportionen. Deshalb ist eine breite Federspitze eine gute Wahl, wenn Sie regelmäßig Unterschriften leisten.

Füllfederhalter zum Unterschreiben
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Eine Füllfeder für alle: M wie Multitalent

Nicht zu dünn, nicht zu dick – so gilt M als der Goldstandard bei der Federbreite. Neue Füllhalter werden standardmäßig mit der mittleren Breite ausgestattet, denn das Federmultitalent lässt sich ohne Verkanten und Kratzen meist auch von Linkshändern auf dem Papier bewegen. Nur mit einer Spezialfeder schreibt es sich noch besser mit links.

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Spezialfedern: LH und A

Da Linkshänder beim Schreiben häufig die Hand abwinkeln, gibt es spezielle Schreibfedern mit abgeschrägter Spitze für sie. Die LH-Füllhalter lassen sich durch diese Anpassung leichter über das Papier führen, ähneln ansonsten stark den M-Füllern.

Schreibkomfort hat auch bei Abc-Schützen, für die das Halten von Stiften noch ungewohnt ist, oberste Priorität. Diese Füllfeder für Anfänger bieten dank des ergonomischen Griffs optimalen Halt, damit die Hand nicht so schnell verkrampft. Deshalb sind die Schreiblernfüller in der Federbreite A auch etwas für Vielschreiber.

Junge und Mädchen mit Schreiblernfüllern
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Weitere Federbreiten

Die meisten der beschriebenen Füllfedern finden Sie im Fachhandel auch mit abgeschrägter Spitze. Vor der eigentlich Federbreite steht dann „O“ (frz. „oblique“ für „schräg“). Diese Schreibgeräte bieten sich an, wenn Sie beim Schreiben die Hand nach links abwinkeln oder wenn Sie durch die abgeschrägte Federspitze der eigenen Schrift mehr Dynamik verleihen möchten.

Hinweis: Für Linkshänder eignen sich die O-Federn in der Regel nicht.

Schon gewusst: Früher gab es auch Füllfederhalter mit flexibler Spitze. Inzwischen ist das Know-how um diese Federn bei den Herstellern weitestgehend verloren gegangen und auch die meisten Schreibenden kämen wohl eher schlecht mit einer solchen Schreibfeder zurecht. Zu groß ist die Gefahr, die edle Füllfeder zu verbiegen. So lässt sich erklären, warum man vor allem früher besser an niemand anderen den eigenen Füllhalter ausgeliehen hat: Man wollte vermeiden, dass man ihn mit verbogener Spitze zurückbekommt.

Federbreite - oblique Feder
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Was sind Stub-Federn?

Die Füllfederhalter für Kalligrafie kommen ohne abgerundetes Federkorn aus. Stattdessen ist die Federspitze gerade, flach und breit. Die Federbreite solcher sogenannten Bandzug- oder Kursivfedern wird nicht mit Buchstaben, sondern in mm angegeben, zum Beispiel „1,3 mm“. Dazu findet sich häufig der Hinweis „Stub“, der englische Begriff für „Stumpf“.

Beim Schreiben mit Stub entsteht ein kunstvolles, dynamisches Schriftbild, bei dem sich feine und breite Linien immer wieder abwechseln.

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Wie Sie die richtige Federstärke für eine schöne Handschrift finden

Falls Sie bisher vor allem mit Kugelschreiber oder Tintenroller geschrieben haben, bietet sich eine Füllfeder für Anfänger in A oder M an. Begeisterte Füller-Schreiber können ihr Schriftbild häufig noch verbessern, wenn Sie erst einmal die richtige Federstärke für die eigene Handschrift entdecken. Dabei lohnt es sich, verschiedene Federn auszuprobieren und einmal genauer hinzusehen, wie sich die Tinte auf dem Papier abzeichnet. Wählen Sie einen Satz, den Sie mehrmals mit unterschiedlichen Füllhaltern schreiben. Danach vergleichen Sie die einzelnen Zeilen. Welcher Füllfederhalter bringt Ihre Handschrift am besten zur Geltung?

Tipp: Bei namhaften Herstellern können Sie die Federn häufig auch nachträglich noch wechseln. Wer sich den Austausch selbst nicht zutraut, wendet sich am besten an Fachleute im Schreibwarenhandel. Dort hilft man Ihnen gerne weiter.