Den Füller reinigen

Füller reinigen: Wie geht es richtig?

Geschmeidig zieht der Füller auf dem Papier gleichmäßig seine Tintenbahnen. Damit das auf Dauer so bleibt, sollte man ihn in regelmäßigen Abständen reinigen. Wir geben Tipps zur Pflege zum Füller reinigen und zeigen, wie Sie selbst eingetrocknete Tinte effektiv und schonend lösen.

Deshalb ist die Pflege so wichtig

Viele Menschen greifen zum Füllhalter, weil er in puncto Schreibkomfort die ungeschlagene Nummer eins ist. Mit Leichtigkeit tänzelt er über das Papier und ist vor allem für Vielschreiber eine ergonomische Lösung. Trotzdem kann es passieren, dass selbst ein guter Füller plötzlich auf dem Papier zu kratzen beginnt, kleckst und so das Schreibvergnügen nachlässt. Manchmal, vor allem wenn man den Füller länger nicht zur Hand genommen hat, versiegt der Tintenfluss sogar ganz. In der Regel ist ein hochwertiges Schreibgerät dann nicht hinüber, es braucht nur eine Extraportion Pflege. Indem Sie die Feder reinigen, bringen Sie Ihren Lieblingsfüller meist schnell wieder zum Schreiben. Doch wie oft sollte man den Füller reinigen?

Füllfederhalter auf einem Blatt Papier
© Minerva Studio – stock.adobe.com

Wann sollte man die Feder reinigen?

Vor jedem Tintenwechsel empfiehlt sich eine Reinigung – das gilt sowohl für Patronen- als auch für Kolbenfüller. Säubern Sie den Füller daher vor jedem Farbwechsel und auch, wenn Sie bei Tinte oder Patrone die Marke wechseln. So lassen sich zum einen unerwünschte Farbmischungen vermeiden; zum anderen gibt es Tinten, die miteinander nicht harmonieren. Selbst bei gleichen Farben, aber unterschiedlichen Marken können demnach Verunreinigungen im Füller für unschöne Ergebnisse auf dem Papier sorgen.

Füllhalter, die länger in der Schublade gelegen haben, schreiben häufig schlechter oder gar nicht mehr. Der Grund: Mit der Zeit trocknet die Tinte ein und verstopft den Tintenleiter, sodass der Schreibfluss gestört ist. Wer das Schreibgerät für einige Zeit einlagern möchte, entleert es daher am besten vorher und unterzieht es einer sorgfältigen Reinigung.

Aber auch im normalen Gebrauch kann es vorkommen, dass der Füllhalter irgendwann nicht mehr so gut schreibt. Der Prozess ist schleichend, aber je länger das Schreibgerät nicht gereinigt wurde, desto eher verstopft der Tintenleiter. Einige Tintenarten begünstigen das auch noch, etwa wenn sie dickflüssiger als andere Tinten sind.

Füllerfedern mit eingetrockneter Tinte
© ink drop

Füller eingetrocknet – was tun?

Unangenehmes Kratzen, Kleckse oder einfach nur Stillstand auf dem Papier – das alles sind Hinweise für einen eingetrockneten Füllhalter. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, den Füller einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Dafür benötigen Sie zwei Trinkgläser mit Wasser, etwas Küchenpapier und gegebenenfalls ein fusselfreies Tuch, zum Beispiel aus Mikrofaser. Wir zeigen, wie Sie bei unterschiedlichen Modellen vorgehen.

Kolbenfüller reinigen: Anleitung

Die Reinigung funktioniert beim Kolbenfüller genauso einfach wie das Aufziehen der Tinte. Zunächst entleeren Sie den Füllhalter vollständig und ziehen dann Wasser aus dem ersten Trinkglas auf, wie Sie es sonst beim Tintenfass tun würden. Anschließend lassen Sie die Flüssigkeit in das zweite Trinkglas ab. Den Vorgang wiederholen Sie so lange, bis nur noch saubere Flüssigkeit ins zweite Glas gelangt. Am besten sieht man, wann die Flüssigkeit klar ist, wenn man die Feder während des Ablassens ein wenig eintaucht. Achten Sie aber darauf, das Schreibgerät nicht unterzutauchen, um Schäden an der feinen Mechanik zu vermeiden. Wer einen Konverter besitzt, kann damit auf die gleiche Weise auch einen Patronenfüller säubern.

Patronenfüller reinigen – so geht’s

Wer keinen Konverter hat, kann den Patronenfüller auch unter fließendem lauwarmem Wasser durchspülen. Ist das Leitungswasser jedoch sehr hart beziehungsweise kalkhaltig, verwendet man am besten destilliertes Wasser für die Reinigung. Bei eingetrockneten Tintenresten reicht das Durchspülen allein mitunter nicht aus. Alternativ kann man die Feder zur Reinigung einweichen lassen. Dazu einfach in ein wassergefülltes Trinkglas legen und mehrere Stunden warten. Anschließend noch einmal durchspülen.

Mit bestimmten Hilfsmitteln lässt sich der Reinigungsprozess beschleunigen. Eine Spritze oder eine Ohrendusche aus der Apotheke oder Drogerie hilft bei der Reinigung. Damit kann man beim Patronenfüller das saubere Wasser durch den Tintenleiter drücken. Wer eine Spritze verwendet, kann eine leere Patrone hinten aufschneiden und in den Füllhalter einlegen. Durch die Öffnung drückt man dann vorsichtig die Flüssigkeit aus der Spritze. Eine Ohrendusche lässt sich auch direkt auf den Tintenleiterfortsatz aufsetzen, der sonst die Patrone perforiert. Drücken Sie dann behutsam auf die Ohrendusche, um Tintenleiter und Feder von Tintenresten zu befreien.

Oberflächliche Tintenreste lassen sich anschließend mit einem weichen, sauberen Tuch entfernen. Zum Schluss lässt man die einzelnen Bestandteile an der Luft trocknen, bevor der Füller wieder zum Schreiben zusammengesetzt wird. Wir empfehlen, etwas Küchenpapier über ein leeres Glas oder eine kleine Schüssel mit einem Gummi zu spannen und darauf die noch feuchten Füllerteile zum Trocknen auszulegen.

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Gehäuse pflegen

Nachdem die Feder und der Tintenleiter wieder sauber sind, geht es mit der Pflege des Gehäuses weiter. Versilberte Schreibgeräte und Füllhalter aus Sterlingsilber lassen sich schonend mit einem Poliertuch pflegen. Bei Bedarf können Sie Silberpolitur auf den Korpus aufbringen. Damit das Mittel auch Gravuren wieder zum Glänzen bringt, empfiehlt es sich, die Politur mit einer weichen Zahnbürste einzuarbeiten. So gelangt das Mittel auch in die Rillen. Andere Oberflächen, etwa aus Chrom, Aluminium oder Edelharz, poliert man einfach mit einem weichen Tuch ohne weitere Zusätze.

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Füllfeder richtig aufbewahren

Wird der Füllhalter gerade nicht verwendet, sollte immer die Kappe aufgesetzt werden, damit das Schreibgerät nicht austrocknet. Im alltäglichen Gebrauch ist der Füller im Stiftehalter, auf der Kappe stehend, gut aufgehoben. Die liegende Lagerung in einem Etui empfiehlt sich hingegen nur für zuvor entleerte Füller, die länger nicht benutzt werden. Andernfalls trocknen sie schneller aus.