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Fein, mittel oder breit? Mit Federkorn, abgeschrägt oder doch mit flacher Federspitze? Auf der Suche nach dem passenden Füllhalter trifft man auf zahlreiche Auswahlmöglichkeiten, was die Federstärke betrifft. Der Grund: Jede Handschrift ist anders und so muss sich auch das Schreibgerät anpassen. Wir geben Tipps, damit Sie den Füllfederhalter finden, der optimal in der Hand liegt und mühelos über das Papier gleitet.
Die Federspitze ist der Schlüssel zur Handschrift
Die Feder eines Füllhalters nimmt die Schreibbewegungen sowie den Schreibdruck auf und lässt mithilfe von Tinte ein Schriftbild auf dem Papier erkennen. Ob sich das Schreiben auf Papier gut anfühlt oder kratzt, hängt eng mit der Wahl der Federbreite zusammen.
Welche Feder die richtige für Sie ist, hat aber auch damit zu tun, was Sie schreiben möchten. Vielschreiber greifen zu einem anderen Schreibgerät als Handlettering-Fans. Fragen Sie sich daher: Nutzen Sie den Füller vor allem für alltägliche Schreibarbeiten, kreative Projekte oder lediglich zum Unterschreiben und für einzelne Notizen?
Vor dem Kauf: Das eigene Schriftbild einschätzen
Werfen Sie außerdem einen Blick auf das Geschriebene: Wie sieht das Schriftbild aus? Setzen Sie eher zu großen Auf- und Abstrichen an oder ist das Schriftbild verhältnismäßig klein, ja, vielleicht sogar geradezu filigran? Wenn Sie den Füller mit großen Schwüngen über das Papier führen, verursacht eine zu feine Feder schnell ein ungelenkes Schriftbild.
Mit einer breiteren unterstreichen Sie hingegen Ihre natürlich große Handschrift. Wer aber kleine Buchstaben eng aneinandersetzt, benötigt eine eher feine Feder, damit das Schriftbild leserlich bleibt. Mit einer zu breiten Federstärke würden einzelne Buchstaben ineinander übergehen und das Geschriebene wäre nur schwer zu entziffern.
Federstärke M als Multitalent
Die Federbreite M für mittel oder medium hat sich als Allrounder etabliert, mit dem so ziemlich jeder zurechtkommt. Wer jedoch zum Füllfederhalter greift, hat in der Regel einen anderen Anspruch an das handgeschriebene Wort, als lediglich „zurechtzukommen“.
Das Schreibgerät soll nicht bloß funktionieren, sondern sich richtig gut anfühlen und Ergebnisse liefern, die sich sehen lassen können. Daher werfen wir im Folgenden einen genaueren Blick auf die unterschiedlichen Federstärken, die beim Füllerkauf zur Auswahl stehen.
Unterschiedliche Federstärken im Überblick
Im Handel sind die Abstufungen fein, mittel und breit nicht genormt. Jeder Hersteller legt die Kategorien selbst fest. So kann es vorkommen, dass ein Hersteller einen Füllfederhalter mit M-Feder produziert, der bei einer anderen Marke schon in die Kategorie „Fein“ fallen würde.
Federstärke EF – Extra Fein
Bei gerader Handhaltung und eher zierlicher Schrift empfehlen sich extra feine Federn. Sie bringen einen sehr feinen Strich hervor und benötigen wenig Druck des Schreibenden.
Federstärke F – Fein
Mit freiem Auge ist der Unterschied zwischen einer EF- und einer F-Feder desselben Herstellers oft nicht zu erkennen. Auch feine Federn sind am besten für Schreibende geeignet, die eher kleine Buchstaben zu Papier bringen und dabei eine gerade Handhaltung haben.
Federstärke B – Breit
Füller mit breiter Feder sind perfekt für Menschen mit einer kräftigen Schrift, die große Buchstaben hervorbringt. Durch die Breite entsteht ein markantes Schriftbild. Aus genau diesem Grund sind breite Federn auch ideal, wenn häufig Unterschriften zu leisten sind.
Federstärke BB – Extra Breit
Ähnliches gilt für Schreibgeräte mit extra breiter Feder: Sie sind perfekt zum Unterzeichnen, sorgen aber auch für passende Proportionen bei Menschen, die schwungvoll große Buchstaben schreiben.
Federstärke OM, OF, OB oder OBB – abgeschrägte Federspitze
Die meisten vorgestellten Federstärken gibt es auch mit abgeschrägter Federspitze. Im Handel erkennt man diese Schreibgeräte an dem Buchstaben „O“ (frz. „oblique“ für „schräg“) vor der eigentlichen Federstärke. Mit einer abgeschrägten Feder lässt sich eine geneigte Handhaltung bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Wenn Sie also dazu tendieren, beim Schreiben nach links abzuknicken, ist ein Füllfederhalter mit nach links abgeschrägtem Federkorn womöglich eine gute Wahl.
Viele wissen die Füllhalter mit den Kürzeln „OM“, „OF“, „OB“ und „OBB“ aber auch deshalb zu schätzen, weil sich durch die Schräge etwas mehr Variation im Schriftbild ergibt.
Aber Achtung: Für Linkshänder sind O-Federn in der Regel nicht geeignet.
Weitere Federn: Federstärke A und LH
A-Federn sind auf die Bedürfnisse von ABC-Schützen zugeschnitten, also optimal für Schreibanfänger, aber auch für Vielschreiber. Im Handel sind sie auch als Schreiblernfüller bekannt. Die kugelförmige Federspitze und ein ergonomischer Griff erleichtern das Gleiten über Papier und bieten optimalen Halt bei einer lockeren Handhaltung. Dadurch eignen sie sich auch für Menschen, die täglich viele Schreibarbeiten zu bewältigen haben. In der Regel sind sie für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen geeignet.
Speziell für Linkshänder gibt es Schreibgeräte mit dem Zusatz „LH“ und davor steht die eigentliche Federstärke, z. B. „M LH“. Bei diesen Schreibgeräten ist der Griff auf das Halten mit der linken Hand abgestimmt. Außerdem ist die Feder meist leicht links abgeschrägt.
Kalligraphie-Federn mit mm-Angabe
Sie sind auch als Bandzug- oder Kursivfedern bekannt: Kalligraphie-Federn. Sie kommen ohne Kugel an der Spitze aus. Stattdessen ist die Federspitze gerade, flach und breit. Wie breit, wird in mm angegeben. Häufig finden Sie dazu den Zusatz „Stub“ (engl. „stub“ für „Stumpf“), z. B. „Stub 1,2 mm“.
Diese Schreibgeräte sind perfekt für Kalligrafie, z. B. zum Verzieren von selbstgemachten Grußkarten oder Namensschildern. Handlettering-Fans greifen häufig zu diesen Federn, um die typische Linienvarianz zwischen Auf- und Abstrichen – den Wechsel von fein und breit – im Schriftbild zu erzeugen.
Fazit: So finden Sie die richtige Federstärke
Medium-Füller sind optimale Einstiegsfüller, wenn Sie bisher meist mit Kugelschreiber oder Tintenroller geschrieben haben. Schnell werden Sie merken, ob Sie vielleicht doch eine feinere Feder benötigen, weil Sie mit dem Füllhalter eher filigran schreiben oder zu einer breiten Federspitze tendieren, damit bei Ihrem großen Schriftbild die Proportionen stimmen.
Im Idealfall probieren Sie einen Füllhalter stets aus, bevor Sie sich entscheiden. Bei Markenherstellern können Sie darüber hinaus die Feder in den meisten Fällen nachträglich immer noch wechseln. Wenn Sie sich das selbst nicht zutrauen, können Sie für den Federtausch auch einen Experten zurate ziehen.