« Warum es sinnvoll ist »
Ein Tagebuch zu führen ist kein Relikt vergangener Tage. Trotz voranschreitender Digitalisierung vertrauen viele Menschen ihre Wünsche, Sorgen und Erlebnisse immer noch am liebsten einem herkömmlichen Notizbuch an. Wenn Sie selbst noch kein Tagebuch führen, sollten Sie sich überlegen, damit zu beginnen – es lohnt sich aus vielen Gründen. Warum Ihnen Tagebucheinträge eine große Erleichterung und Hilfestellung im Alltag sein können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Es geht um mehr als nur Erinnerungen
In einem Tagebuch, manchmal auch als Diarium bezeichnet, werden schriftliche Notizen über den Tag, verbunden mit Reflexionen, Gedanken und was auch immer Sie bewegt, aufgezeichnet. Auch wenn manche dieser Bücher später veröffentlicht werden, wie beispielsweise die Tagebücher von Max Frisch oder Anne Frank, sind sie in der Regel eher privat und intim. Dort kann all das seinen Ausdruck finden, was gerade wichtig ist. Das können grundlegende Gedanken über Gott und die Welt, aber auch besondere Ereignisse sein bis hin zu ganz banal erscheinenden Erlebnissen, die Ihnen so im Lauf des Tages begegnen.
Jeder Tagebucheintrag ist dabei rein subjektiv, er schildert Ihren Eindruck, Ihre Gefühle oder Ihre Sehnsucht. Sie können Ihre Tränen, Ihre Wut, aber auch Ihre Freude, Trauer und viele andere Dinge eintragen und sich ein Stück weit damit von ihnen befreien. Daher sind die allermeisten Tagebücher auch vollkommen privat und sollen nicht von anderen Menschen gelesen werden.
Nutzen Sie am besten ein schönes Buch und verfassen Sie Ihre Einträge mit einem hochwertigen Schreibgerät: Damit haben Sie nicht nur mehr Freude beim Notieren Ihrer persönlichen Eindrücke, sondern Sie schaffen durch die Qualität auch angemessene Rahmenbedingungen.
Achtsamkeit und Selbsterkenntnis
Wer mit seinem Schreibgerät einen Tagebucheintrag verfasst, lässt nicht einfach die verflossenen Stunden Revue passieren. In dem Moment, in dem Sie über Ihren Tag nachdenken und reflektieren, ordnen Sie gleichzeitig Ihre Gefühle und fassen diese in Worte. Damit geht erhöhte Achtsamkeit einher, die zu verstärkter Selbsterkenntnis führt. Falls Sie in Situationen stecken, in denen Sie sich zwischen mehreren Wegen entscheiden müssen, verhilft Tagebuch schreiben zu mehr Klarheit.
Es ist eine Hilfestellung, wenn es darum geht, wichtige Entscheidung zu treffen oder außergewöhnliche sowie ganz alltägliche Belastung zu verarbeiten. Sie können mit dem Schreiben eines Tagebuches sich selbst näher kommen und herausfinden, warum Sie so sind, wie Sie nun einmal sind. In dem Moment, indem Sie Ihre Gedanken und Gefühle niederschreiben, lernen Sie sich selbst jedes Mal ein bisschen besser kennen. Es ist ein bisschen wie ein Spiegel, in dem Sie sich selbst betrachten können.
Wer Tagebuch schreibt, ist glücklicher
Ein Tagebucheintrag enthält viele Eindrücke des Tages, alles, was Sie bewegt hat. Das können glückliche Momente, aber auch negative Ereignisse sein. Sie können Ihr Tagebuch als Ventil und Stimmungsaufheller gleichermaßen sehen: Machen Sie sich bewusst, was in Ihrem Leben passiert und wo es einfach gut läuft. Damit werden Sie dankbarer gegenüber all dem Guten, das Ihnen widerfährt und konzentrieren sich auf die schönen Momente. Selbstverständlich können Sie auch einen Tagebucheintrag über Ihre negativen Erfahrungen verfassen. Auch das hilft.
Bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand der Psychologe James Pennebaker heraus, dass Tagebuch schreiben bei der Verarbeitung von Traumata und Kummer helfen kann. Hatten Studenten über belastende oder gar traumatische Ereignisse geschrieben, wurden sie schneller gesund, gingen weniger häufig zum Arzt, fehlten deutlich weniger und schnitten besser bei Prüfungen ab. Gleichzeitig verbesserte sich ihre Resilienz, also die Fähigkeit Krisen zu bewältigen, sodass sie aus diesen belastenden Situationen eher gestärkt hervorgingen.
Jede Tageszeit eignet sich für Ihre Notizen
Für einen Tagebucheintrag eignet sich einfach jede Zeit: Sind Sie eher morgens aktiv? Dann können Sie den vergangenen Tag Revue passieren lassen und alles niederschreiben, was für Sie wichtig ist. Bei morgendlichen Einträgen können Sie auch Ihre nächtlichen Träume notieren. Sicher, Sie könnten einiges von dem vergessen, was sich am Tag vorher ereignet hat. Aber vielleicht war es dann auch nicht so wichtig. Beginnen Sie Ihren Tag mit positiven Erinnerungen an gestern, dann starten Sie gleich mit guter Laune in den neuen Tag.
Sie können Ihre Einträge und Notizen genauso gut in der Mittagspause oder abends vornehmen. Gehen Sie einfach Ihren Tagesablauf gedanklich durch: Sie werden bestimmt eine Zeit finden, in der Sie sich für ein paar Minuten zurückziehen und sammeln können. Vielleicht wollen Sie Ihren Tag aber auch am Abend an sich vorüberziehen lassen und alles niederschreiben, was andernfalls den Schlaf stören könnte.
Ein richtiges Buch ist hilfreich
Es empfiehlt sich für Ihre Tagebuchaufzeichnungen auf ein echtes Buch zurückzugreifen. Das handschriftliche Notieren Ihrer Gedanken beim Tagebuchschreiben bietet oft einen meditativen und entspannenden Effekt. Auch lässt sich Niedergeschriebenes nicht, wie das beim Computer möglich ist, blitzschnell löschen. Deswegen haben die, in dieser Form verschriftlichten, Gedanken mehr Gewicht.
Wenn Sie Ihr Tagebuch schreiben, und dafür ein gutes Buch und hochwertiges Schreibgerät benutzen, spüren Sie bei jedem Eintrag, wie besonders er ist. Mit Füllfederhalter oder Kugelschreiber verfasst, sind die Einträge auch viele Jahre später gut lesbar. Dagegen kann ein mit Bleistift oder Filzstift geschriebener Tagebucheintrag verblassen und ist möglicherweise dann nicht mehr lesbar.
Tipp: Lieber schnell als ordentlich: Sie sollten beim Tagebuch schreiben weniger auf die Schönheit der Schrift achten. Wichtiger ist es, Ihren Gefühlen und Gedanken nachzuspüren und diese festzuhalten.
Entwicklungen werden sichtbar
Wenn Sie ein Tagebuch führen, dann geht damit ein Prozess der gründlichen Selbstreflexion einher. Sie können all das hineinschreiben, was Sie bewegt und bedrückt. Jeder Tagebucheintrag hilft Ihnen bei Ihrer ganz persönlichen Entwicklung und lässt Sie – Schritt für Schritt – mehr über Ihre Persönlichkeit erfahren. Gleichzeitig speichern Sie Ihre Erinnerungen viel besser ab.
Dass Menschen ihre Erinnerungen anders abspeichern, liegt zum einen an der subjektiven Wahrnehmung, zum anderen an unseren Emotionen. Sind starke Emotionen im Spiel, wird alles wie durch ein Brennglas betrachtet und das große Ganze gerät aus dem Fokus. Erinnerungen sind jedes Mal ein kleines bisschen anders – und können sich von der tatsächlichen Situation deutlich unterscheiden. Führen Sie eine Weile Tagebuch, können Sie zurückblättern. Sie sehen genau, wie Sie sich entwickelt haben.