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Handlettering – Revival der Schönschrift

Obwohl im Alltag vor allem auf digitalen Geräten geschrieben wird, entdecken immer mehr Menschen wieder die Schönheit der Handschrift. Auf Tafeln vor Cafes wird das Angebot des Tages in Schönschrift beworben, in persönlichen Bullet Journals gestalten viele Menschen ihre täglichen Termine und To-dos liebevoll künstlerisch. Mit Handlettering erlebt die kunstvoll gestaltete Schönschrift ein echtes Revival.

Handlettering als Kunstform

Beim Handlettering wird mit den Buchstaben gespielt, sie werden mit Hilfe spezieller Handlettering-Stifte künstlerisch in Szene gesetzt und mit Verzierungen und Schnörkeln versehen. Die dabei verwendeten Schriften werden eher zeichnerisch gestaltet, weniger wie eine Handschrift geschrieben.

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Oft dient Handlettering dazu, Spruchweisheiten, Zitate, Grußformeln oder einzelne Worte zu verzieren. Viele Menschen, die tagtäglich am Bildschirm sitzen und via Tastatur oder per Mausklick arbeiten, verspüren das Bedürfnis, sich in ihrer Freizeit gestalterisch und schöpferisch zu betätigen.

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Handlettering ist zwar nicht ganz einfach zu erlernen, macht aber unglaublich viel Spaß. Denn es ist eine ganz neue Erfahrung, kreativ mit den sonst so funktional gebrauchten Buchstaben umzugehen.

Buchstaben werden zu Bildern

Ob Glückwunschkarten, Motivationsposter oder den Namen eines Neugeborenen auf dem Kissen: Beim Handlettering dreht sich alles um die künstlerische Gestaltung der Buchstaben und nicht in erster Linie um die Lesbarkeit. Der Text wird zu einem Kunstwerk, der wie ein individuell gestaltetes Bild für sich steht. Spezielle Stifte von Kaweco können beim Lernen dieser schönen Schrift sehr hilfreich sein.

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Für die Verzierung von anderen Oberflächen wie Porzellan, Stoff oder Stein sind sogenannte Brushpens erforderlich. Diese Schreibgeräte sind mit einer Spitze ausgestattet, die eher einem Pinsel ähnelt. Dank dieser weichen Spitze gelingen dicke und feine Linien auch auf ungewöhnlichen Oberflächen.

Kreatives Hobby – Entspannung und Entschleunigung inklusive

Bei geübten Künstlern dieser Disziplin fließen die Buchstaben mit elegantem Schwung geradezu auf das Papier. Für die Anfänger gilt jedoch in vielen Fällen: Es sieht zunächst einfacher aus, als es tatsächlich ist. Daher ist es empfehlenswert, Handlettering zu lernen und die Schwünge und Bögen eine Weile lang zu üben. Ob die eigene Handschrift eine schöne ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

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Als Hobby trägt die künstlerische Gestaltung von Schriftzügen zur Entspannung und Entschleunigung bei und lenkt wohltuend von dem oft hektischen Alltag ab. Am Anfang ist es hilfreich, sich beim Lernen an konkreten Vorlagen zu orientieren. Mit den richtigen Schreibgeräten stellen sich schnell die ersten Erfolge ein. Aufwendige Vorbereitungen sind dabei nicht zu treffen, mit der richtigen Ausrüstung kann man gleich loslegen, sodass Handlettering ideal ist, um sich eine kleine Auszeit zu nehmen. Eine schön gestaltete Grußkarte lässt sich bereits in einer Stunde gestalten.

Kalligraphie als höchste Vollendung der Schrift

Beim Lettering wird jeder einzelne Buchstabe zunächst gezeichnet und mit Hilfe der Handlettering-Stifte verziert und gestaltet. Das ist bei Kalligraphie ganz ähnlich – und doch etwas anders. Hier gilt es, jeden Buchstaben des gewünschten Alphabets gleich beim ersten Versuch perfekt zu schreiben. Auch in diesem Fall hilft ein spezieller Kalligraphie-Stift bei der Kunst des schönen Schreibens und sorgt dafür, dass die einzelnen Schwünge der Buchstaben in den richtigen Breiten geschrieben werden können.

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Die ersten Versuche erinnern ein wenig an das ursprüngliche Schreibenlernen: Die Schleifen und Schwünge wollen geübt sein, bis sich aus ihnen die ersten Buchstaben und Worte formen lassen. Papeterie und Papier mit speziellen Liniaturen ist beim Erlernen Kalligrafie ebenfalls sehr hilfreich.

Handschrift als Ausdruck der Persönlichkeit

Die Handschrift, die jeder für sich selbst ausbildet, ist so individuell wie der Mensch an sich. Sie entwickelt sich im Lauf der Jahre. Je häufiger ein Mensch mit einem Füllfederhalter schreibt, desto eher entwickelt sich daraus ein ästhetisches Schriftbild. Gerade bei der künstlerischen Form des Schreibens geht es nicht einfach darum, Gedanken schnell zu notieren.

Die Schrift ist vielmehr ein Ausdruck der Kreativität und der eigenen Persönlichkeit.

Lernen Kinder ihren eigenen Namen zu schreiben, wissen sie bereits, dass dieser Schriftzug ein wesentlicher Teil ihres Selbst ist. Später wird mit der Unterschrift die eigene Authentizität verbürgt. Selbst der persönlich verfasste und mit der Hand geschriebene Liebesbrief führt mit der eigenen Handschrift in das Innere desjenigen, der ihn schreibt. Allerdings benötigt jede Schrift dazu etwas Übung und einen Raum, in dem sie sich ungehindert entwickeln kann.

Alles eine Frage der Technik: Jeder kann schön schreiben

Inzwischen gibt es bald in jeder Stadt mehr als einen Workshop, in dem sich schönes Schreiben lernen lässt. Schließlich kommt es nicht nur auf die richtigen Stifte an, sondern auch auf die richtige Haltung derselben. Die richtige Technik zu erlernen ist daher unverzichtbar.

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Beim Lernen des Handletterings geht es weniger darum, die Buchstaben so exakt wie möglich aufs Papier zu setzen. Jeder darf seine eigenen Vorstellungen und seine eigene Individualität einfließen lassen. Wer diese Form der Schönschrift für sich entdeckt, spürt schnell, wie sinnlich es ist, mit der Hand zu schreiben.

Kalligraphie, Handlettering und Handschrift erleben eine Renaissance

Genau wie Kalligraphie liegt das Handlettering im Trend. Die Sehnsucht nach Selbermachen ist ohnehin sehr ausgeprägt. Das gilt fürs Nähen, Brotbacken, Stricken und eben auch fürs Schreiben mit der Hand. Ursprünglich stammt der Trend zum Handlettering aus den USA, aber hat sich in der Zwischenzeit auch hier zu Lande etabliert.

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Wer Karten zum Geburtstag oder zu Weihnachten noch mit der Hand schreibt, ist also keineswegs altmodisch, sondern up-to-date. Auf Notiz- oder Einkaufszetteln lässt sich übrigens täglich schönes Schreiben und kreativer Umgang mit Buchstaben üben. Für manche ist Handlettering – oder überhaupt mit der Hand zu schreiben – so entspannend wie eine Yogastunde.