« Tipps zum schönen Schreiben »
Wird im Alltag viel auf der Tastatur getippt, verliert sich die Routine im Schreiben mit der Hand. Soll die Handschrift leserlich bleiben, kommt es neben der Handhaltung auch darauf an, dass ein richtiges Schreibgerät verwendet wird. Während in der Schule noch Druck- und Schreibschriften gelehrt werden, ändert sich die eigene Schrift im Lauf der Zeit. Wer die eigene Handschrift verbessern will, kann das auch als Erwachsener: Schönschrift lässt sich jederzeit lernen.
Wer gut schreiben kann, schreibt gerne
Drei Finger schreiben – und der ganze Körper arbeitet, hieß es einst im Mittelalter. Wer handschriftliche Notizen auf dem Papier verfasst, ist mit seinem ganzen Körper beteiligt. Und das viel stärker als beim Schreiben auf der Tastatur von Schreibmaschine oder Computer. Wer gut, leserlich und schön schreiben kann, nutzt auch als Erwachsener gerne Füllfederhalter oder Tintenroller.
Durch die langsame Aneignung der Schriftart beim gleichzeitigen Gleiten von Feder auf Papier bleibt die notierte Thematik wesentlich stärker im Gedächtnis haften und wird gedanklich mit bereits vorhandenem Wissen verknüpft. Daher ist es sinnvoll, eine gute Handschrift zu pflegen und diese zu verbessern, auch wenn diese nie so perfekt aussehen wird, wie gedruckt.
Das Schreibgerät und die Haltung
Ein richtiges Schreibgerät macht Schönschrift einfacher als beispielsweise der Gratis-Kugelschreiber vom Möbelmarkt. Für das Schreibtraining sind ganz unterschiedliche Stifte gut geeignet, neben einem speziellen Schreiblernstift kann auch ein Füllfederhalter mit guter Feder oder ein Bleistift genutzt werden. Er sollte gut und locker in der Hand liegen und mitteldicke Linien schreiben.
Neben dem Schreibgerät ist auch die Handhaltung für eine schöne Schrift wichtig. Der Stift wird mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger gehalten. Ein Rechtshänder legt den oberen Teil des Daumens auf die linke Seite des Stifts, der Linkshänder macht es genau umgekehrt. Der Zeigefinger hält dagegen, er liegt oben leicht auf dem Stift und führt ihn auf diese Weise. Unten wird der Stift vom ersten Gelenk des Mittelfingers gestützt. Eine aufrechte Sitzhaltung erleichtert das Schreiben, da hierbei der Arm über genügend Bewegungsfreiheit verfügt. Je lockerer Arm und Hand bleiben können, desto leichter fällt das Schreiben.
Üben, üben und nochmals üben
Wird regelmäßig geübt, ist es sinnvoll, alle Übungen in ein Journal zu schreiben. Damit lassen sich die Fortschritte leichter verfolgen. Ein Schreibheft in A4 mit Lineatur 2 eignet sich dafür sehr gut. Zu Beginn sind Schwünge und einfache Kritzeleien eine wunderbare Möglichkeit, die Finger zu lockern und auf längere Sicht Schreibmotorik und damit die Handschrift zu verbessern.
Ebenso sinnvoll ist es, jede Gelegenheit für die Handschrift zu nutzen. Vielleicht lässt sich die Einkaufsliste auf Papier notieren, statt in der App. Für das Einüben einer Schriftart ist nicht nur das Schreiben selbst, sondern ausreichend Zeit nötig. Um nicht auf den Text zu achten, sind Abschreibübungen hilfreich. Die Konzentration auf die Buchstaben fällt leichter, wenn die Formulierungen bereits vorgegeben sind.
Wann ist eine Schrift schön?
Eine Schriftart wird als schön und damit ästhetisch empfunden, wenn sie gleichmäßig wirkt. Jeder Buchstabe der Schreibschrift besteht aus Linien, Schlaufen und Kreisen. Je regelmäßiger sie geformt sind, desto schöner wirkt die Schrift.
Zur Orientierung bei der Größe der Buchstaben kann ein Linienblatt genutzt werden. Auch die Lineatur 2 mit ihren gleichmäßigen Abständen verhilft zu ebenmäßigen Ober- und Unterlängen. Verlaufen sämtliche Buchstaben in der gleichen Höhe, wirken sie ordentlich und leserlich zugleich.
Geeignete Übungen finden
Um die Handschrift zu verbessern, sind Übungen unerlässlich. Soll beispielsweise eine Glückwunschkarte leserlich mit Schönschrift versehen werden, lohnt es sich, den Text auf einem anderen Blatt vorzuschreiben. Das braucht zwar etwas mehr Zeit, hat aber einen wesentlichen Vorteil: Weil der Glückwunsch nur noch abgeschrieben wird, fällt es leichter, sich auf die Handhaltung und das Visuelle zu konzentrieren.
Die Buchstaben werden gleichmäßiger, vorausgesetzt, ein richtiges Schreibgerät wie Füllfederhalter mit guter Feder oder Tintenroller werden benutzt. Wer sich jedoch gleichzeitig auf Text und Schönschrift konzentrieren muss, macht eher Fehler. Mit Aufwärmübungen vor dem Schreiben wird die Hand locker und die Schlaufen, Schwünge und Buchstaben verbessern sich und werden gleichmäßiger. Das gleiche gilt, wenn ein besonderer Stift, beispielsweise ein Kalligrafie-Stift oder ein Brush Pen zum Einsatz kommen soll.
Inspiration finden
Bücher über Kalligrafie bieten ebenso Inspirationen wie das Internet. Für erste Versuche sollte die Schriftart jedoch noch recht geradlinig und ohne viele Schnörkel sein. Um die Buchstaben einzuüben und zu verbessern, hilft es zunächst, sie auszudrucken oder zu kopieren und mit dem Stift nachzumalen. Beim nächsten Mal reicht es dann schon aus, wenn die Vorlage neben dem Schreibheft liegt.
Ein richtiges Schreibgerät erleichtert die korrekte Handhaltung, glattes Papier die Führung des Stiftes auf dem Untergrund. Arbeitsmaterialien, mit denen das Schreiben Spaß macht, tragen wesentlich dazu bei, dass sich die eigene Schrift mit der Zeit verbessern lässt.
Gezielt die Schwächen finden
Um die Handschrift zu verbessern, ist es wichtig, die Schwächen der eigenen Schrift zu kennen. Hierbei kann folgende Übung helfen:
Zunächst wird ein Text mit wenigstens zehn Sätzen in schöner Schrift auf das Papier geschrieben. Anschließend lässt sich dieser analysieren und die einzelnen Schwächen markieren:
- Sind alle Abstände zwischen den Buchstaben gleichmäßig?
- Sind die Ober- und Unterlängen, sowie die Größe der Buchstaben annähernd gleich?
- Hält sich der Text an die vorgegebenen Zeilen?
- Sind alle Buchstaben leserlich?
Anschließend lassen sich die Schwächen Stück für Stück üben und mit der Zeit verbessern. Sind einzelne Buchstaben unleserlicher als andere, können diese einzeln geschrieben werden. Oft lassen sich Buchstaben auch auf unterschiedliche Weise schreiben, wer eine Schriftart findet, die ihm mehr zusagt, kann damit recht einfach die Handschrift verbessern.
Ein Schreibheft mit Lineatur 2 hilft, die Größen der Buchstaben und ihre Abstände zu üben.
Auch wenn sich eine Seite mit dieser Lineatur direkt ausdrucken lässt, bietet ein solches Schreibheft eine bessere Oberfläche zum Schreiben. Wer zunächst die eigene Handschrift verbessern möchte, kann die einmal in der Schule erlernte Ausgangsschrift nutzen und diese individuell formen.
Sie ist so persönlich, wie jeder Mensch einmalig ist. Während ein Schreiblernstift besonders für ungeübte Schreibende den Beginn vereinfacht, die Handhaltung erleichtert und zu schnellem Fortschritt bei der Schreibmotorik und der persönlichen Ausformung der Buchstaben führt, ist ein richtiges Schreibgerät wie Feder, Füllfederhalter oder Tintenroller für den Lernerfolg unabdingbar.
Briefe und Karten mit der Hand schreiben
Auch wenn die Gegenwart mit ihrer ständigen Erreichbarkeit sämtliche Entfernungen nivelliert, lässt sich Kommunikation auch verlangsamen. Während jede Art von elektronischer Post zeitnah beim Empfänger ist und auf rasche Antwort wartet, erlaubt ein von Hand geschriebener Brief echte Langsamkeit.
Vor der Antwort darf er mehrfach gelesen werden und ruhig einige Tage liegen bleiben. Gerade ein auf diese Weise verfasster Liebesbrief bezeugt echte Hingabe und lange Beschäftigung mit dem geliebten Menschen, für den dieser Brief gedacht ist. Dann lohnt es sich, echt handgeschöpftes Büttenpapier oder anderes wertvolles Briefpapier zu nutzen, um dem Empfänger zu zeigen, wie wertvoll dieser für den Schreiber ist.