Linkshänder unterschreibt Vertrag
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Schreibgeräte für Linkshänder

« Darauf sollten Linkshänder beim Kauf von Kugelschreiber, Bleistift und Füller achten »

Früher sagten die Erwachsenen: „Nimm das schöne Händchen!“, wenn das Kind nicht die rechte, sondern die linke Hand zum Schreiben nahm. Folgte es nicht, konnte es durchaus einen Klaps auf die Finger geben. Eine Schätzung besagt, dass mindestens jeder zehnte Mensch hierzulande Linkshänder ist. Glücklicherweise dürfen sie heutzutage auch mit links schreiben lernen, werden genauso akzeptiert wie Rechtshänder und können ebenso eine persönliche Handschrift entwickeln. Damit das Schreiben auch mit der linken Hand gut gelingen kann, gibt es Schreibgeräte, die sich dafür mehr eignen als andere. Hier erklären wir Ihnen, worauf es bei Füllfederhaltern und Schreiblernfüllern für Linkshänder ankommt.

So gelingt es auch mit Links

Bei uns in Deutschland verläuft die Schrift von links nach rechts und von oben nach unten. Das ist für rechtshändig orientierte Kinder einfacher zu erlernen als für Kinder, die mit der linken Hand schreiben. Während die mit rechts schreibenden Schüler die Striche über das Papier ziehen können, muss ein Linkshänder diese Striche mit dem Stift schieben. Außerdem hängt es von der richtigen Schreibhaltung ab, ob die Sicht auf die bereits geschriebenen Buchstaben gelingt. Eine lockere Sitz- und Schreibhaltung sorgt dafür, dass sich die ABC-Schützen unverkrampft auf das Schreiben konzentrieren können, ganz egal, ob sie mit dem Bleistift oder schon mit dem Füller auf dem Papier unterwegs sind. Dabei kommt es besonders auf die ergonomisch richtige Haltung der Stifte an. Verfügt der Bleistift oder der Füllfederhalter über die richtigen Griffmulden, lässt sich dieser leichter im sogenannten Dreipunktegriff halten. Auch dreieckige Stifte eignen sich hervorragend für Schreibanfänger, vor allen Dingen dann, wenn es dicke Stifte sind.

Kleines Mädchen auf Schoß der Mutter malt mit linker Hand - ob Linkshänder oder Rechtshänder spielt keine große Rolle
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Tipp: Fällt dem Kind die ergonomisch korrekte Haltung des Stiftes schwer, kann ein dreieckiger Stiftaufsatz, ein „Sattler Grip“ helfen. Er passt sich weich an den Stift an und kann sowohl vom Links-, als auch vom Rechtshänder benutzt werden.

Erste Schritte mit dem Bleistift

Steht das Schreibenlernen in der Schule an, werden Bleistifte als erste Schreibgeräte genutzt. Optimal sind dreiseitige Stifte mit einem mittleren Härtegrad. Ob sie über Noppen oder speziell für Linkshänder gekerbte Griffmulden verfügen, ist Geschmackssache. Auch Druckbleistifte sind mögliche Schreibgeräte für Linkshänder, besonders wenn sie in der Griffzone aus einem rutschfesten Material gestaltet sind und mit einer weichen, dicken Mine ausgestattet sind. Probieren Sie ein wenig aus, mit welchem Stift Ihr Kind leicht malen und seine eigene Handschrift entwickeln kann.

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Grundsätzlich sollten die Mulden nicht zu tief gestaltet sein und damit die Beweglichkeit der Finger erhalten. Dass Bleistifte gut zum Erlernen der Schrift sind, hat vor allem praktische Gründe: Er schreibt immer, ganz egal, welcher Druck auf ihn ausgeübt wird. Solange die Kinder diesen noch nicht regulieren können, lässt er sich einfach ergonomisch besser halten. Hält das Kind beim Schreiben inne, fließt keine Tinte aufs Papier.

Junge Linkshänderin schreibt Zahlen in einen Schreibblock - Linkshänder müssen heutzutage nicht mehr umlernen
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Der richtige Schreiblernfüller für Linkshänder

Während das Schreibenlernen mit dem Bleistift für Linkshänder noch relativ leicht gelingt, kann der Umstieg auf den Füller eine echte Herausforderung darstellen. Ein guter Füllfederhalter hilft Ihnen dabei. Sie erkennen ihn an den folgenden Eigenschaften:

  • Er besitzt eine spezielle Griffzone aus einem rutschfesten und weichen Material.
  • Die Spitze der Schreibfeder hält selbst starkem Druck stand und verformt sich nicht.
  • Der Füller verfügt vorne über einen kleinen Damm: Dieser hindert den Zeigefinger am Abrutschen auf die Feder.

Oft lernen die Kinder die richtige Handhabung des Füllers ab der zweiten oder dritten Klasse und machen dafür sogar einen speziellen „Führerschein für Füller“. Da die Feder die Handhaltung stärker beeinflusst, sollten die Schüler zuvor über eine relativ flüssige Handschrift verfügen.

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Die Händigkeit ist oft früh erkennbar

Ob Ihr Kind Links- oder Rechtshänder ist, können Sie oft schon sehr früh feststellen. Greift Ihr Kleinkind lieber mit der linken Hand? Nutzt es diese Hand zum Malen oder Essen? Stellen Sie fest, dass Ihr Kind die linke Hand bevorzugt, sollten Sie bereits frühzeitig auf hochwertige Schreibgeräte, die Linkshändern entgegenkommen, achten. Das gleiche gilt für Scheren und anderes Spielzeug. Andernfalls kann ein linkshändiges Kind schnell benachteiligt werden, ohne dass es auffällt.

Kleines Mädchen ist Brei, den Löffel hält sie in der linken Hand
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Eine gute Handschrift hat Vorteile

Echte Schreibgeräte verschwinden zunehmend aus dem Alltag. Stattdessen sind elektronische Geräte mit ihren Tastaturen allgegenwärtig: Statt einen Brief zu verfassen, werden E-Mails verschickt, statt analoger Notizen wird eine SMS oder WhatsApp gesendet. Schon in den Grundschulen werden daher Laptop, Computer oder Tablets neben Schreibheften genutzt. Achten Sie trotzdem darauf, dass Ihr Kind auch als Linkshänder mit dem dafür vorgesehenen Füllfederhalter schreibt, ihn ergonomisch korrekt hält und dabei seine eigene Handschrift entwickelt. Die Schreibschrift lässt sich wesentlich schneller und flüssiger schreiben als es mit dem Tippen auf der Tastatur oder der Druckschrift möglich ist. Außerdem brauchen gerade Schreibanfänger noch die haptische Kontrolle des Geschriebenen und das Blatt Papier zum Anfassen.

Person schreibt mit linker Hand in einen Terminkalender
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Mit der richtigen Technik gelingt das Schreiben auch für Linkshänder leicht

Wer mit links schreibt, braucht keine speziellen Schreibgeräte für Linkshänder, sondern muss auf eine entspannte Haltung und einen hochwertigen Stift achten. Die sogenannte Hakenhaltung, bei der der Ellenbogen gestreckt bleibt und der Stift von oben über das Papier geschoben wird, ist für Rücken und Handgelenk gleichermaßen schlecht. Einfacher ist es, wenn das Kind das Blatt Papier nach rechts dreht. Empfohlen wird ein Winkel von 30 Grad, falls dieser jedoch zu steil ist, kann er zunächst auch flacher gehalten werden. Während die rechte Hand das Papier in der richtigen Position hält, liegt der Stift locker in der linken Hand. Daumen, Zeige- und Mittelfinger halten ihn. Das gilt für Bleistift und Füllfederhalter gleichermaßen. Die linke Handkante liegt leicht auf dem Tisch auf und gleitet beim Schreiben sacht über das Papier. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Buchstaben durch die Bewegung der Finger formt, weniger durch das Handgelenk.

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Fazit: So gelingt das Schreiben leicht

Ob ein Kind Links- oder Rechtshänder ist, sollte heutzutage keine Rolle mehr spielen. Achten die Lehrer in den Grundschulen darauf und unterstützen die Kinder beim Erlernen der Schrift, können sie in jedem Fall eine gute Handschrift entwickeln. Damit dies einfacher wird, sollten Sie hochwertige Schreibgeräte nutzen. Ist die Haltung ergonomisch korrekt, fällt die Linienführung auf Papier mit Bleistift oder Füller wesentlich leichter. Hat sich dagegen eine falsche Haltung eingeschlichen, sollte sie sanft verändert werden. Das gilt vor allem für die Lage des Blattes auf dem Tisch. Ein Schreiblernfüller für Linkshänder erleichtert eine ergonomische und damit unverkrampfte Haltung von Stift und Hand. Glücklicherweise wird heutzutage die Händigkeit der Kinder belassen und nicht mehr umgeschult. Diese hatte früher oft gravierende negative Folgen, zu denen Störungen der Sprache, Konzentration, aber auch von Fein- und Grobmotorik gehören können.