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Das Bullet Journal – Die Renaissance des Notizbuchs

Das Führen eines Bullet Journals ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Die sehr persönlichen Notizbücher werden bei diesem Trend kunstvoll und liebevoll gestaltet. Gleichzeitig bieten sie aber auch ein individuelles und effektives Ordnungssystem. Für den Einstieg ins Journaling benötigen Sie lediglich das richtige Schreibgerät und ein Notizbuch – schon kann es losgehen. Wie die Methode dahinter funktioniert, erfahren Sie hier.

Die Bullet-Journal-Methode: Schluss mit dem Chaos im Kopf!

Was Marie Kondo für die Ordnung im Schrank ist, ist Ryder Carroll für aufgeräumte Gedanken. Mit der Bullet-Journal-Methode hat er ein Organisationsprinzip entwickelt, das so simpel wie genial ist. Und das Beste daran: Es lässt Raum für Individualität und Kreativität. Doch keine Angst, künstlerische Fähigkeiten braucht man zum Führen eines Bullet Journals (oder kurz: BuJo) nicht.

Der Erfinder selbst arbeitet heute als Produktdesigner in New York. Bereits als Kind plagten ihn Konzentrationsschwierigkeiten und bald erhielt er die Diagnose: Lernbehinderung. Nachdem er einiges ausprobiert, aber nichts gefunden hatte, was wirklich zu seinen Bedürfnissen passte, schlug er seinen eigenen Weg ein, um die Gedanken in seinem Kopf zu sortieren. Das Ergebnis ist das Bullet Journal, das jeder Nutzer individuell anpassen kann, je nachdem wofür es gerade gebraucht wird. Und weil sich Bedürfnisse mit der Zeit verändern können, kann es das BuJo auch. Die Methode ist also sehr flexibel.

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Das persönliche Bullet Journal kann wahlweise als To-do-Liste, Kalender, Notizbuch, Tagebuch oder Skizzenbuch geführt werden. Oder einfach: alles zusammen. Am besten probieren Sie die Methode mit einem einfachen Notizbuch zunächst einmal aus. Wir liefern praktische Bullet-Journal-Ideen, die Sie für Ihre Organisation nutzen können.

Notizbuch und Schreibgerät – mehr braucht es nicht

Beim Schreiben eines Bullet Journals geht es nicht darum, wer das schönste Notizbuch hat. Trotzdem ist das Internet voll mit kreativ ausgestalteten Beispielen, sodass man manchmal den Eindruck gewinnt: Da kann ich nicht mithalten. Die Bücher sind bunt, voller Zeichnungen und rundherum verziert.

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Einige Verfasser dieser kreativen Notizbücher können deshalb eine ganze Stifte-Mannschaft und hunderte von Washi Tapes vorweisen, die sie über die Jahre gesammelt haben. Aber braucht man all dieses Schreibzubehör? Nein. Schließlich geht es nicht darum, den ersten Preis bei einem Schönheitswettbewerb zu ergattern, sondern darum, die eigene Gedankenwelt zu organisieren und einfach mit dem Journaling anzufangen – auf ganz individuelle Weise!

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Dafür brauchen Sie nur zwei Dinge: ein Notizbuch und einen Stift, dabei spielt es keine Rolle ob Sie einen klassischen Füllfederhalter, Tintenroller oder Bleistift verwenden. Was die Lineatur betrifft, können Sie aus karierten, linierten oder blanken Seiten wählen. Das klassische Bullet-Journal verfügt übrigens über punktkarierte Seiten. Als Grundlage Ihres BuJos kann deswegen das flexible ZEQUENZ Notizbuch aus der Kollektion The Color in der gepunkteten Version dienen.

Terminen und Gedanken Struktur geben – so geht’s

Die Struktur des Journals ist das, was es im täglichen Umgang so effektiv macht. Welcher Aufbau für einen selbst am besten funktioniert, welche Listen man braucht und welche nicht, findet man am ehesten durch Trial und Error heraus. Deshalb stellen wir hier Bullet-Journal-Ideen vor, die Ihnen als Inspiration dienen können.

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Index: Das Inhaltsverzeichnis

Die ersten Seiten sind stets für den Index reserviert. Seitenangaben innerhalb des Notizbuchs erleichtern die Orientierung. Im Inhaltsverzeichnis wird notiert, wo die Jahres-, Monats- und Tagesübersichten jeweils zu finden sind. Jedes BuJo verfügt über diese drei Planungsebenen.

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Tipp: Die Jahresübersicht (auch: Future Log genannt) muss nicht zwingend zwölf Monate umfassen – und schon gar nicht mit Januar beginnen. Das hat auch der Markenhersteller ZEQUENZ erkannt. Für das „BuJo Light“ können Sie daher auch auf den ZEQUENZ Everyday Kalender zurückgreifen. Bei diesem Notizbuch können Sie den Beginn Ihrer Kalenderübersicht ganz individuell festlegen.

Symbole, Spiegelstriche und Icons nutzen: Ordnung mit System

Außerdem ist ganz am Anfang Platz für eine Legende. Darin werden die namensgebenden Bullet Points sowie weitere Listensymbole aufgezählt und erläutert. So können Sie jederzeit nachschlagen, welches Aufzählungszeichen wofür steht. Jeder Art von Stichpunkt kommt eine besondere Funktion zu.

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Der Erfinder Ryder Carroll hat sich eine Reihe von Symbolen überlegt. Sie können aber auch andere verwenden oder den vorgegebenen Stichpunktsymbolen eine neue Funktion zuweisen.

Legende: Was die Symbole mit der Bullet-Journal-Methode bedeuten

Die klassischen Aufzählungszeichen und andere Symbole werden dazu verwendet, die anstehenden Aufgaben zu kategorisieren, etwa bei To-do-Listen. Ist eine Aufgabe erledigt, wird der Punkt in ein („x“) umgewandelt. Wird sie hingegen auf einen anderen Tag verschoben, verwandeln Sie den Punkt in einen Pfeil nach rechts („>“).

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Einige Aufgaben lassen sich jedoch nicht verschieben. Sie sind eng mit einem Termin oder einer Deadline verbunden, beispielsweise wenn Sie als Aufgabe den Anruf beim Restaurant festhalten, um für heute Abend einen Tisch zu reservieren. Termingebundene Aufgaben werden daher mit einem Pfeil nach links („<„) gekennzeichnet. Termine selbst werden hingegen mit einem leeren Symbol („o“) angeführt. Vor einfachen Notizen stehen gewöhnliche Spiegelstriche („-„).

Bullet-Journal-Methode: Richtig Prioritäten setzen

Da aber nicht alle Aufgaben und Termine gleich wichtig sind, liefert das persönliche BuJo-Design Möglichkeiten, Prioritäten zu setzen – natürlich auch mit Symbolen. So behalten Sie den Überblick, welche To-dos zuerst angegangen werden müssen – und das auf einen Blick. Listenpunkte von oberster Priorität werden mit einem Sternchen „*“ vor dem eigentlichen Aufzählungszeichen markiert.

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Wichtige Notizen werden mit einem Ausrufezeichen „!“ eingeleitet. Für Dinge, die man im Hinterkopf behalten sollte, weil sie Auswirkungen auf die Zukunft haben werden, aber noch nicht abgeschlossen sind, kommt ein Augensymbol vor den Listenpunkt. Daneben bieten sich zahlreiche weitere Symbole für die Organisation von Aufgaben an. Unsere Vorschläge sind Anker (z. B. für wichtige Pläne), Häkchen (z. B. für erledigte Aufgaben), @-Zeichen (z. B. für Termine).

Future Log für die Jahresplanung

Bestimmte Termine kennen wir bereits lange im Voraus, z. B. Arzttermine. Doch auch der Urlaub und wichtige Geburtstage gehören in den Jahresplaner. Innerhalb des Kalenders gelten dieselben Symbolbedeutungen, die Sie eingangs festgelegt haben. Sie entscheiden, ob Sie die Jahresdoppelseite horizontal oder vertikal anlegen.

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Damit es übersichtlich bleibt, sollten nicht mehr als drei Monate pro Einzelseite aufgelistet werden. Am einfachsten: vier Monate pro Doppelseite. In aller Regel genügt es ohnehin, maximal ein halbes Jahr vorauszuplanen. Wahrscheinlich ist nach sechs Monaten Journaling ohnehin das Notizbuch vollständig gefüllt, sodass Sie ein neues Buch benötigen.

Monatsübersicht anlegen: Layout-Ideen

Nachdem wir uns einen Überblick über ein (halbes) Jahr verschafft haben, folgt nun die erste Monatsübersicht. Wenn Sie im Juli mit dem Journaling beginnen, ist auch der Juli der erste Monat im Future Log – und jetzt in der darauffolgenden Monatsübersicht. Pro Monat wird ebenfalls eine Doppelseite verwendet. Links listen Sie alle Tage mit dem Anfangsbuchstaben des Wochentags auf, z. B. „D“ für Dienstag und Donnerstag. Dahinter können Termine und Fristen eingetragen werden.

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Rechts ist Platz für Aufgaben, die in diesem Monat erledigt werden sollen. Am besten betiteln Sie diese Seite mit „To do“ und organisieren dann Ihre Monatsaufgaben gemäß der Symbollegende. Alternativ können Sie die linke Seite auch nach Wochen organisieren. Verpassen Sie der Seite einen Titel mit dem Monatsnamen oder dem stilisierten Anfangsbuchstaben des Monats. Das ist eine schöne Option für alle Handlettering-Freunde.

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Darunter reihen Sie die Wochentage mit Anfangsbuchstaben nebeneinander in eine Reihe: M(ontag), D(ienstag), M(ittwoch), D(onnerstag), F(reitag), S(amstag) und S(onntag). Suchen Sie den Wochentag für den Monatsersten heraus und setzen Sie die Liste, passend zu den Wochentagen, fort. Die rechte Seite ist zweigeteilt: Legen Sie eine Spalte für Termine und eine für Aufgaben fest.

Tagesübersicht für Ihre tägliche Planung

Darauf folgen im BuJo die einzelnen Tage, die jeweils mit dem Wochentag und Datum betitelt werden. Schreiben Sie jedoch nicht gleich alle Tage vor! Um flexibel zu bleiben (Denn woher wissen Sie, wie viel Platz Sie pro Tag brauchen werden?), erstellen Sie jeden Tageseintrag im Optimalfall am Abend vorher.

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In der Tagesübersicht werden alle Aufgaben und Termine nach dem festgelegten Muster für den jeweiligen Tag aufgeschrieben. Um nichts zu vergessen, sollten Sie vorher stets einen Blick auf die Monatsübersicht und den Future Log werfen.

Die Vorteile des Journaling

Wer sich mit Apps nie wirklich anfreunden konnte, aber genug von der losen Zettelsammlung hat, die irgendwann entsteht, wenn man Notizblock, Terminkalender und Tagebuch separat führt, sollte Journaling einmal ausprobieren. Schreibblöcke und einzelne Notizen gehören damit der Vergangenheit an.

Im Gegensatz zu Apps bestimmen Sie bei dieser Art des Notizbuchs selbst über das Design und Layout. Dabei können Sie Ihre ganz eigene Struktur entwickeln und kreativ werden, wenn Sie möchten. So bekommt Ihr Journal mit der Zeit eine ganz eigene Handschrift. Vor allem wird es aber Ihren Bedürfnissen gerecht.

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Das gilt auch für die Frage: Schreibe ich jetzt mit Füller, Kugelschreiber, Fineliner oder Bleistift? Sie entscheiden! Viel Spaß beim Ausprobieren, Planen und Reflektieren!